Der Devisenmarkt und seine Funktionsweise:
Der Devisenmarkt ist also ein Markt, dessen Zweck es ist, den Preis für den Handel, hier den Wechselkurs zwischen den einzelnen Währungen, festzulegen. Der Devisenmarkt ist aber auch der größte Markt der Welt. Nach offiziellen Angaben ist das tägliche offizielle Handelsvolumen auf diesem Markt das größte aller Märkte. Der Devisenmarkt gilt somit als der größte, aber auch liquideste Markt der Welt, was das Handelsvolumen angeht.
Um die Bedeutung und die Besonderheiten des Devisenmarktes zu verstehen, ist es unerlässlich, die weltweite Verbreitung des Systems flexibler Wechselkurse seit den 1970er Jahren sowie die technischen Fortschritte zu verstehen, darunter die Einführung von Software für den Hochfrequenzhandel und der ständige Zugang zum Markt, die dazu beigetragen haben, den Devisenmarkt zu dem wichtigen Handelsmarkt zu machen, der er heute ist.
Ort und Zeit der Notierung des Devisenmarktes:
Trotz der vielen Währungen aus allen Ländern der Welt, die er verwaltet und deren Notierung er durchführt, ist der Devisenmarkt ein vollständig dematerialisierter und dezentralisierter Markt. Das bedeutet, dass der Devisenmarkt nicht mit einem bestimmten Börsenplatz verbunden ist. Alle Geschäfte auf diesem Markt werden außerbörslich abgewickelt.
Dies ist bei anderen Anlageformen wie Aktien nicht der Fall, da diese in der Regel an einen lokalen Finanzplatz wie die Börsen in New York, Tokio oder Paris gebunden sind und die Öffnungs- und Schließungszeiten festgelegt sind.
Obwohl die Theorie besagt, dass der Devisenmarkt ständig geöffnet ist, schließt er in Wirklichkeit einmal pro Woche während der Stunden zwischen dem Börsenschluss am Freitagabend um 22 Uhr an der Westküste der USA und der Eröffnung der Börse in Wellington in Neuseeland am Sonntagabend um 22 Uhr, mit der die Finanzwoche beginnt. Da die meisten Banken am Wochenende geschlossen sind, ist das Handelsvolumen auf dem Devisenmarkt an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen relativ gering.
Interessant ist auch, dass der Devisenmarkt dennoch weitgehend von der City of London dominiert wird, da an diesem Finanzplatz mehr als ein Drittel der weltweiten Devisengeschäfte abgewickelt werden. Es ist jedoch festzustellen, dass seit einigen Jahren auch die Bedeutung der asiatischen Finanzplätze zunimmt, die jedoch im Moment noch unter der von London liegen.
Die verschiedenen Akteure auf dem Devisenmarkt und ihre Rolle:
Auf dem Devisenmarkt gibt es verschiedene Akteure, die unterschiedliche Rollen spielen. Hier sind die Akteure im Einzelnen aufgeführt:
- Privatpersonen und Unternehmen, in der Regel kleine und mittlere Unternehmen und multinationale Konzerne, sind hier natürlich vertreten, um Währungen entsprechend ihren Aktivitäten zu verkaufen und zu kaufen.
- Banken mit Geschäftsbanken, Investmentbanken und Broker führen dort Aufträge im Namen ihrer Kunden und auf eigene Rechnung aus.
- Die Zentralbanken und andere Währungsbehörden sind natürlich auch wichtige Akteure auf diesem Devisenmarkt, denn sie sind es, die die Devisenreserven verwalten und auf den Kurs der Währungen, für die sie zuständig sind, einwirken können.
- Auch einige internationale Institutionen sind hier vertreten, wie der IWF, die Weltbank oder die OECD.
- Schließlich spielen auch Investmentfonds eine Rolle, und einige dieser Fonds sind sogar auf den Devisenhandel spezialisiert.
Die wichtigsten Währungen auf dem Devisenmarkt:
Obwohl natürlich alle Währungen der Welt auf dem Devisenmarkt notiert werden, ist der US-Dollar oder USD noch immer die Referenzwährung dieses Marktes. Ein sehr großer Teil des Handels auf dem Forex-Markt findet in dieser Währung statt. Der Euro ist die am zweithäufigsten gehandelte Währung nach dem US-Dollar.
Um zu verstehen, wie der Devisenmarkt funktioniert, muss man auch berücksichtigen, dass Währungen in Paaren notiert werden. An jeder Transaktion, die auf diesem Markt getätigt wird, sind nämlich zwei Währungen beteiligt. Man kauft eine Währung, indem man eine andere verkauft.
Die so gebildeten Währungspaare werden auch als "Währungs-Crosses" bezeichnet, und es ist natürlich logischerweise das EUR/USD-Cross, das den Wechselkurs zwischen dem Euro und dem US-Dollar darstellt und weltweit am häufigsten gehandelt wird. Dieses Währungspaar macht jedes Jahr fast ein Viertel des weltweiten Devisenhandels aus.
Arten von Geschäften, die auf dem Devisenmarkt getätigt werden:
Auf dem Devisenmarkt gibt es Kassageschäfte und Termingeschäfte. Das Kassageschäft ist das häufigste Geschäft auf diesem Markt und wird auch als Spotgeschäft bezeichnet. Hierbei handelt es sich um den Kauf einer Währung gegen eine andere zu einem Marktpreis mit einer Lieferung am Tag T+2. Der Spothandel macht hier fast ein Drittel der täglichen Transaktionen am Devisenmarkt aus.
Bei einem Termingeschäft werden Preis, Menge und Datum des zukünftigen Austauschs zum Zeitpunkt der Auftragserteilung festgelegt. Der Nutzen dieses Geschäfts besteht darin, dass es eine Absicherung gegen Wechselkursschwankungen bietet. Hier und unabhängig vom tatsächlichen Preis bei Fälligkeit erfolgt die Transaktion also zu dem Preis, der in den Vertragsbedingungen festgelegt wurde.
Die verschiedenen Teilnehmer des Devisenmarktes finden sich daher täglich auf diesem Markt als Gegenparteien von Absicherungs- oder Spekulationsgeschäften wieder. Mit Absicherungsgeschäften können sich z. B. Banken gegen fallende Wechselkurse absichern. Für Unternehmen bietet der Devisenmarkt z. B. die Möglichkeit, Rohstoffe in einer anderen Währung als ihrer Ursprungswährung zu kaufen, indem sie sich gegen einen ungünstigen Wechselkurs absichern.
Bei spekulativen Geschäften schließlich geht es vor allem darum, Währungen zu kaufen, von denen man glaubt, dass ihr Wert gegenüber einer anderen Währung steigen wird, und so beim späteren Weiterverkauf dieser Währungen Gewinne zu erzielen. Sowohl für Unternehmen als auch für Institutionen, die ihre Geschäfte auf internationaler Ebene abwickeln, wird so der Nutzen von Termingeschäften deutlich.
Beachten Sie auch, dass die auf dem OTC-Markt abgeschlossenen Termingeschäfte gemeinhin als "Forwards" bezeichnet werden, während die auf dem Terminmarkt abgeschlossenen Geschäfte als "Futures" bezeichnet werden. Einige andere Derivate ermöglichen es, sich gegen die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen zu schützen, wie Swaps, Devisenoptionen und einige komplexere strukturierte Produkte. So machen Swaps heute fast die Hälfte des auf dem Devisenmarkt gehandelten Volumens aus.
Wie Sie gerade verstanden haben, ermöglicht der Devisenmarkt bestimmten Akteuren, sich gegen wechselkursbedingte Risiken auf ihre Gewinne und Ausgaben mithilfe des Terminmarktes zu schützen, aber er kann auch Spekulationen auf die Wechselkurse verschiedener Währungen ermöglichen.
Absicherung und Spekulation auf dem Devisenmarkt:
So agieren viele Unternehmen und Geschäftsbanken auf dem Devisenmarkt, hauptsächlich um sich abzusichern, aber es gibt auch andere Akteure, die dort spekulative Geschäfte tätigen, wie z. B. Investmentfonds oder Investmentbanken, die auf eigene Rechnung handeln, um aus den täglichen Bewegungen der Wechselkurse Gewinne zu erzielen.
Seit dem Ende der festen Wechselkurse im Jahr 1970 ist das Handelsvolumen auf dem Devisenmarkt explosionsartig angestiegen, bevor es sich vor einigen Jahren wieder stabilisierte. Heute werden Währungspaare von den Anlegern als vollwertige Finanzanlagen betrachtet, mit denen man je nach den Schwankungen und Trends des Marktes Gewinne oder Verluste erzielen kann. Der Devisenmarkt ist nicht wirklich ein Aktienmarkt. Die dort entwickelten Derivate, darunter Optionen und Swaps, haben ihn für spekulierende Anleger attraktiver und beliebter gemacht.
Diese Spekulation auf dem Devisenmarkt ist aber auch für diesen wichtig, da sie die Liquidität dieses Marktes sicherstellt. So muss ein Anleger, der sich gegen einen Anstieg einer Währung absichern will, diese Währung kaufen und kann dies nur tun, wenn der Markt eine verfügbare Gegenpartei, d. h. einen Verkäufer dieser Währung, aufweist.
Natürlich können auch Spekulationen auf dem Devisenmarkt zu starken Bewegungen einzelner Währungspaare führen, die manchmal sogar echte schwere Wirtschaftskrisen auslösen, die das Eingreifen der Zentralbanken erfordern.