Nachteile und Schwächen der Snapchat-Aktie als börsengehandelter Vermögenswert
Sie haben nun gelesen, dass die Snapchat-Aktie über zahlreiche Vorteile und Stärken verfügt, die Investoren dazu veranlassen könnten, eine mittel- oder langfristige Bull-Strategie zu verfolgen. Bevor man aber eine derartige Entscheidung trifft, sollte man unbedingt die Schwächen des Unternehmens kennen, da diese das Bild beeinflussen und womöglich auf einen abgeschwächten oder gar sinkenden Trend hindeuten könnten. Nachfolgend daher ein Überblick über die wichtigsten Schwächen des Unternehmens.
Zunächst muss darauf hingewiesen werden, dass die Snapchat-Aktie an der Börse unterbewertet ist. Der Börsengang von Snapchat im Jahr 2012 war ein regelrechter Misserfolg, und dem Konzern gelang es seitdem nicht, das Vertrauen der Investoren zu gewinnen. Dies schadet dem Unternehmensimage und bremst die zukünftige Entwicklung.
Zu erwähnen ist zudem, dass es Snapchat bisher nicht wirklich gelungen ist, seine Aktivitäten zu diversifizieren, um zusätzliche Einnahmequellen zu generieren. Seit der Unternehmensgründung versuchte Snapchat zwar wiederholt, die Tätigkeit auf verschiedene andere Bereiche auszudehnen, doch diese Versuche waren bisher nicht von Erfolg gekrönt. Die meisten der lancierten Projekte sind gescheitert und haben dem Foto- und Kurznachrichtendienst außer hohen Kosten nichts eingebracht. Als Beispiel sei hier die Applikation Snapchat Spectacles erwähnt, die sich extrem schlecht verkaufte und zu nachhaltig negativen Auswirkungen für das Unternehmen führte.
Die kontinuierlich steigende Zahl an Nutzern der App ist zwar lobenswert, beim genaueren Hinsehen sind die Zahlen jedoch nicht sehr transparent. Parallel dazu ist festzustellen, dass die durchschnittliche Aktivität der Nutzer mit der Zeit immer unregelmäßiger wird. Die Anzahl der tatsächlich aktiven, also potenziell rentablen Nutzer geht seit mehreren Jahren klar nach unten.
Eine weitere Schwäche des Unternehmens Snapchat und seiner börsennotierten Aktie betrifft das wirtschaftliche Modell des Konzerns: Der Umsatz hängt nämlich mehr und mehr von Werbeeinnahmen ab. Da die App für die Nutzer kostenlos ist, resultieren 96 % des erwirtschafteten Umsatzes aus der Werbung. Obwohl dieses Modell bei anderen im digitalen Bereich tätigen Unternehmen durchaus funktioniert – siehe Google und Facebook –, scheint es für das Geschäftsmodell von Snapchat nicht wirklich passend zu sein.
Als letzter negativer Punkte für das Unternehmen Snapchat sei noch darauf hingewiesen, dass diese Applikation nach wie vor mit dem sozialen Netzwerk Facebook verglichen wird. Allerdings ist die Funktionsweise von Snapchat gegenüber diesem Konkurrenten total unterschiedlich und die Features sind wesentlich eingeschränkter. Was die Konsumenten angeht, so scheinen diese Applikationen wie WhatsApp oder den Messenger von Facebook als Instant-Messaging-Dienst gegenüber den eingeschränkten Funktionen von Snapchat zu bevorzugen.