
Der Kaffeemarkt
Nehmen wir uns zunächst etwas Zeit, um uns den Kaffeemarkt und seine Funktionsweise genauer anzusehen. Wichtig ist dabei zunächst die weltweite Produktionsmenge an Kaffee.
Produziert wird diese Menge in rund fünfzig Ländern, die sich alle durch ein tropisches oder subtropisches Klima auszeichnen, was für den Anbau dieses Agrarrohstoffs eine Voraussetzung ist. Geografisch liegen diese Länder in einem Bereich, der gemeinhin als «â€¯Kaffeegürtel » bezeichnet wird. Zu den größten Kaffeeproduzenten gehören beispielsweise Länder wie Brasilien, Vietnam und Kolumbien. Unterschieden wird zwischen mehreren Kaffeesorten, die in unterschiedlichen Höhen angebaut werden. Die hoch gelegenen Anbaugebiete befinden sich in Ländern, die in der Nähe des Äquators liegen, z. B. in Kolumbien und Bolivien. Niedriger gelegene Anbaugebiete befinden sich dagegen in Zonen, in denen sich trockene und feuchte Jahreszeiten abwechseln, wie dies in Mexiko und Brasilien der Fall ist.
Auch die verschiedenen Kaffeesorten sollte man kennen, um diesen Markt vollständig zu erfassen. Im Wesentlichen gibt es zwei Hauptsorten von Kaffee: Arabica und Robusta. Arabica-Kaffee gilt als der geschmackvollste und qualitativ hochwertigste Kaffee und ist daher teurer. Robusta-Kaffee ist dagegen bitterer und enthält mehr Koffein. Diese beiden Sorten sollte man kennen, denn Trader, die in Kaffee investieren, entwickeln unterschiedliche Strategien, je nachdem, ob sie auf Arabica oder Robusta spekulieren. Der Preis von Arabica ist stabiler, der von Robusta verhält sich volatiler.
Fundamentalanalyse für den Realtime-Kurs von Kaffee
Die Fundamentalanalyse ist eine der Analysemethoden, die Sie beherrschen sollten, wenn Sie den Realtime-Kurs von Kaffee untersuchen möchten. Diese Analyse basiert auf externen Faktoren, die den Preis des Rohstoffs an der Börse beeinflussen können.
Bei Kaffee handelt es sich dabei unter anderem um die klimatischen Bedingungen in den Anbauländern. Kaffeepflanzen benötigen ganz bestimmte Klimabedingungen und reagieren äußerst sensibel auf Veränderungen. Extreme Kälte kann die Erntemenge drastisch verringern, sodass das Angebot an Kaffee sinkt, was wiederum einen Einfluss auf den Kaffeepreis hat.
Ebenfalls interessant für die Analyse sind die Distributionskosten von Kaffee. Der Transport von Kaffee aus den Anbauländern in die Verbraucherländer verschlingt viel Treibstoff. Insofern wirkt sich der Ölkurs auch auf den Kaffeepreis aus. Ein hoher Ölpreis wird aller Voraussicht nach einen Anstieg des Kaffeekurses auslösen.
Geopolitische Faktoren spielen in diesem Zusammenhang ebenso eine Rolle. Ein instabiler politischer Kontext in einem Anbauland kann zu Störungen in der Versorgungskette führen und eine Volatilität des Kurses hervorrufen. Auch in diesem Fall hat eine sinkende Produktion Auswirkungen auf den Preis des Rohstoffs.
Ein weiterer Punkt, der zwar nicht so offensichtlich ist, aber im Rahmen der Analyse des Kaffeekurses ebenfalls beachtet werden sollte, betrifft die Gesundheit. Die Auswirkungen des Kaffeekonsums auf die Gesundheit werden immer stärker thematisiert, sodass dies langfristig zu einem sinkenden Konsum und damit zu einer sinkenden Nachfrage führen könnte.
Wie bei vielen anderen Rohstoffen sollte man auch bei Kaffee auf den Kurs des US-Dollars achten. Angesichts der Tatsache, dass Kaffee in dieser Währung notiert, können Kursschwankungen des Dollars den Kauf von Kaffee mehr oder weniger interessant machen. Ausschlaggebend ist in jedem Fall das Wechselkursverhältnis zwischen Dollar und der Währung des Importeurs. Generell gilt, dass ein starker Dollar Käufe tendenziell bremst, während ein sich schwacher Dollar eher günstig auf die Nachfrage auswirkt.
Sie sehen also, dass sich die Fundamentalanalyse auf verschiedene Wirtschafts- und Umweltfaktoren stützt. Um die Aussagekraft der Fundamentalanalyse jedoch zu verbessern, müssen Sie parallel dazu eine umfassende und stichhaltige technische Analyse für diesen Vermögenswert erstellen. Dazu ziehen Sie beispielsweise Volatilitätsindikatoren bzw. Indikatoren, die auf eine Trendumkehr oder Verstärkung des Trends hinweisen, heran. Durch den Abgleich der Signale aus der Fundamentalanalyse mit den Signalen aus der technischen Analyse erschließt sich Ihnen am besten, wie sich der Kurs dieses Vermögenswerts unter Umständen entwickelt.
Wie führt man eine technische Analyse des Kaffeepreises durch?
Die technische Analyse ist eine Methode der Finanzmarktanalyse, bei der Kursdiagramme untersucht werden, um Trends und Marktindikatoren zu erkennen. Sie kann verwendet werden, um den Kaffeepreis zu analysieren und Investitionsmöglichkeiten zu ermitteln.
Hier sind die Schritte, um eine technische Analyse des Kaffeepreises durchzuführen :
- Wählen Sie einen Preischart: Zunächst ist es wichtig, einen Preischart auszuwählen, der den Kaffeepreis über einen bestimmten Zeitraum darstellt. Es ist wichtig, einen geeigneten Zeitraum für die Analyse auszuwählen, der sich nach dem gewünschten Anlagehorizont richtet.
- Erkennen Sie Trends: Die technische Analyse beginnt mit der Identifizierung von Trends im Preischart. Die Trends können bullish, bearish oder seitwärts gerichtet sein. Anleger können technische Indikatoren wie gleitende Durchschnitte verwenden, um Trends sowie Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren.
- Verwenden Sie technische Indikatoren: Häufig verwendete technische Indikatoren für die technische Analyse von Kaffee sind u. a. gleitende Durchschnitte, MACD und RSI.
- Interpretieren Sie die Signale: Sobald Trends, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus und technische Indikatoren identifiziert wurden, ist es wichtig, diese zu interpretieren, um Investitionsmöglichkeiten zu ermitteln.
Wie kann man an der Börse in Kaffee investieren?
In Kaffee zu investieren ist bei Anlegern, die ihr Portfolio diversifizieren und von der weltweiten Nachfrage nach Kaffee profitieren wollen, recht beliebt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Börse in Kaffee zu investieren, darunter Kaffee-Futures, Aktien von Kaffeeröstereien und -vertriebsunternehmen, börsengehandelte Fonds (ETFs) und CFDs.
Eine der häufigsten Möglichkeiten, in Kaffee zu investieren, ist der Kauf von Kaffee-Futures. Mit Kaffee-Futures können Anleger Kaffee zu einem im Voraus festgelegten Preis für ein zukünftiges Fälligkeitsdatum kaufen oder verkaufen. Kaffee-Futures werden an Rohstoffbörsen wie der ICE Futures US oder der NYMEX in New York gehandelt. Kaffee-Futures sind jedoch komplexe Finanzinstrumente, die mit hohen Risiken verbunden sind, wie z. B. schnellen Preisbewegungen und potenziell hohen Verlusten.
Anleger können auch in Aktien von Unternehmen investieren, die Kaffee rösten und vertreiben. Große Kaffeeunternehmen wie Starbucks, JDE Peet's und Nestlé sind börsennotiert und bieten den Anlegern ein Engagement im Kaffeemarkt. Anleger sollten das Geschäft des Unternehmens, seine Finanzlage und die potenziellen Risiken verstehen, bevor sie in Aktien investieren.
Börsengehandelte Fonds (ETFs) auf Kaffee sind eine weitere Möglichkeit, in diesen Rohstoff zu investieren. Kaffee-ETFs fassen verschiedene Wertpapiere von Kaffeeröstereien und -vertriebsunternehmen oder Kaffee-Futures zusammen. Anleger können Kaffee-ETFs an den Börsen wie Aktien kaufen. ETFs bieten eine einfachere Alternative für Anleger, die in den Kaffeemarkt investieren möchten, da sie die Investitionen über mehrere Wertpapiere und Unternehmen hinweg streuen können.
Kaffee-CFDs schließlich sind Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, mit steigenden oder fallenden Positionen auf die Preisbewegungen von Kaffee zu handeln. CFDs werden von vielen Online-Brokern angeboten und sind im Allgemeinen leichter zugänglich als Futures. Allerdings sind CFDs auch mit erheblichen Risiken verbunden, insbesondere im Hinblick auf die Hebelwirkung, die zu potenziell hohen Verlusten führen kann.