
Allgemeine Präsentation des Index FTSE MIB
Zunächst erhalten Sie eine detaillierte Übersicht über den italienischen Aktienindex FTSE MIB. Der Index, der früher unter dem Namen S&P MIB bekannt war, wird seit Juni 2009 durch die Financial Times Stock Exchange Group verwaltet. Er spiegelt die Performance der Aktien wider, die an der Mailänder Börse notieren. Diese Börse mit dem Namen Milano Borsa (MIB) ist seit 2007 eine Tochtergesellschaft der London Stock Exchange Group.
Der FTSE MIB setzt sich aus 40 Werten zusammen und wird daher auch «â€¯Italien 40 » genannt. Die im Index gelisteten Unternehmen werden proportional zu ihrer Kapitalisierung gewichtet, wobei auch die Liquidität der Wertpapiere sowie der Stellenwert der Branche zu den Auswahlkriterien gehören. Die 40 Unternehmen repräsentieren für sich alleine bereits mehr als 80 % der gesamten Aktienmarktkapitalisierung dieses Finanzplatzes.
Die Zusammensetzung dieses Index wird in regelmäßig – und zwar alle drei Monate – überprüft. Der FTSE MIB ist ein Vermögenswert, dessen Kursentwicklung in zahlreichen Derivaten (z. B. Index Trackern) abgebildet wird.
Wichtige Wertpapiere in der Zusammensetzung des Aktienindex, die zudem noch eine hohe Gewichtung bei der Berechnung haben, sind beispielsweise die Aktien von ENI aus dem Bereich Öl und Gas, Intesa Sanpaolo, Unicredit, Enel und Generali.
Was die Geschichte der Mailänder Börse angeht, so wurde dieser Finanzplatz im Januar 1808 von Eugène de Beauharnais unter dem Namen Borsa di Commercio gegründet. Sie war lange Zeit eine staatliche Börse, erst 1998 wurde sie privatisiert. Im Oktober 2007 schlossen sich die Borsa Italiana und die London Stock Exchange zusammen, wobei die Londoner Börse die Kontrolle übernahm.
Berechnung und Kapitalisierung des FTSE MIB
Wir kommen nun zu einem zentralen Punkt, nämlich zur Methode, mit der der Aktienindex FTSE MIB berechnet wird. Bei dieser Berechnung spielt der Streubesitzfaktor (Free-Float-Faktor) eine Rolle. Dieser Begriff kommt aus dem Bereich des Aktienhandels und bestimmt den Anteil der Aktien, die nicht in festem Besitz sind, sondern an der Börse frei gehandelt werden. Die Marktkapitalisierung wird also auf der Basis dieser Aktien berechnet, die sich im Umlauf befinden und dem Handel zur Verfügung stehen.
Da sich der Preis der Wertpapiere kontinuierlich ändert, ändert sich auch die Marktkapitalisierung der Unternehmen im Index permanent. Die Streubesitz-Marktkapitalisierung berücksichtigt also nicht alle ausgegebenen Aktien des Unternehmens, sondern nur die Aktien die an der Börse gehandelt werden.
Bei der Zusammensetzung des FTSE MIB spielt nicht nur die Tatsache eine Rolle, dass die 40 Unternehmen an der italienischen Börse notieren müssen, sondern darüber hinaus auch die Branche, denn der Index soll eine ausgewogene Mischung darstellen und die italienische Wirtschaft so gut wie möglich abbilden. Insofern findet man in der Zusammensetzung des Index Unternehmen aus zahlreichen Branchen, darunter Energieunternehmen, Banken und Automobilhersteller.
Was den Kurs des Index angeht, so wird dieser in Echtzeit berechnet und in Euro angegeben.
Grundlegende Informationen über den Index FTSE MIB
Wenn Sie den Index FTSE MIB präzise und stichhaltig analysieren möchten, dann sollten Sie einige grundlegende Angaben kennen.
Das Symbol, unter dem man den Index an der Börse findet, lautet meist FTSEMIB40 oder Italy40. Da es sich bei dem Index um den italienischen Leitindex handelt, wird die Notierung in Euro angegeben. Der Index notiert an der italienischen Börse Borsa Italiana in Mailand, auch Mailänder Börse genannt, und repräsentiert die italienische Wirtschaft.
Die Handelszeiten des FTSE MIB entsprechen den Handelszeiten der italienischen Börse: von Montag bis Freitag, von 8.00 Uhr bis 16.35 Uhr.
Wie erstellt man eine technische Analyse für den Kurs des FTSE MIB?
In der Folge sehen wir uns nun die verschiedenen Analysemethoden für den Kurs des Aktienindex FTSE MIB genauer an. Börsenanleger, die Aktien oder Aktienindizes traden, stützen sich im Allgemeinen auf zwei Arten der Analyse, nämlich auf die technische Analyse und die Fundamentalanalyse.
Wir gehen hier zunächst darauf ein, wie man eine technische Analyse für diesen Index erstellt. Dabei untersucht man die Kursverläufe in Charts, um Faktoren wie die Volatilität, die Liquidität, die generelle Stärke des Trends, eine mögliche Beschleunigung oder auch eine Trendumkehr zu bestimmen.
Für eine solche Analyse benötigt man vor allem gute technische Indikatoren. In einem innovativen Börsenchart, wie es heute viele Broker bzw. Börsenmakler anbieten, müssen Sie die zugrunde liegenden Berechnungen nicht mehr selbst durchführen, sondern können diese direkt im Chart des Kurses anzeigen lassen. Allerdings sollten Sie in der Lage sein, diese Indikatoren richtig und kohärent zu interpretieren.
Im Rahmen der technischen Analyse gibt es eine Vielzahl gängiger Indikatoren, beispielsweise Bollinger Bands, den RSI-Indikator oder den MACD, den stochastischen Oszillator, gleitende Durchschnitte, Unterstützung und Widerstand, Fibonacci-Retracements und Pivot-Punkte. Es ist naheliegend, dass diese Indikatoren nicht alle dieselbe Aussage machen, sodass es oft notwendig ist, mehrere davon gleichzeitig auszuwerten.
Denken Sie auch daran, dass sich die technische Analyse auf mathematische und statistische Berechnungen stützt, dass dies jedoch niemals eine Garantie für absolut zuverlässige Signale ist, denn die Börse ist und bleibt ein unvorhersehbarer Markt. Die technische Analyse berücksichtigt zudem keine Ereignisse oder externen Elemente, die Auswirkungen auf die Börse haben können. Auch psychologische Faktoren, die oft das Verhalten von Tradern beeinflussen, bleiben bei dieser Methode unberücksichtigt. Insofern muss man sie mit der größten Vorsicht einsetzen und immer durch eine umfassende Fundamentalanalyse ergänzen.
Wichtig ist zudem die Anzeige des Charts (der Charttyp) und die Zeiteinheit für die Anzeige. Diese Punkte sollte jeder Trader aufgrund seines Profils und seiner Investitionsstrategie sorgfältig auswählen.
Die verschiedenen Möglichkeiten, in den FTSE MIB zu investieren
Der FTSE MIB ist der italienische Aktienindex, der sich aus den 40 größten Unternehmen zusammensetzt, die an der Mailänder Börse notiert sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in den FTSE MIB zu investieren, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
- Direkt in die Aktien des FTSE MIB investieren: Ähnlich wie beim FTSE 100 kann man auch direkt in die einzelnen Aktien der Unternehmen investieren, die den FTSE MIB Index bilden. Dies kann über einen Online-Broker oder eine Bank geschehen. Diese Methode kann ein gezieltes Engagement in bestimmten Unternehmen bieten, allerdings ist sie auch mit Risiken verbunden, da die Performance einzelner Unternehmen stark schwanken und zu hohen Verlusten für den Anleger führen kann.
- Investitionen in FTSE MIB-Indexfonds: FTSE MIB-Indexfonds sind Fonds, die in alle Unternehmen investieren, die im Index enthalten sind. Sie bieten ein diversifiziertes Engagement auf dem gesamten italienischen Markt. Die Verwaltungskosten sind in der Regel niedriger, allerdings können auch Indexfonds starken Marktschwankungen unterliegen.
- In CFDs auf den FTSE MIB investieren: Wie beim FTSE 100 kann man mit CFDs (Contracts for Difference) auf den FTSE MIB auf die Preisänderung des Index spekulieren, ohne die einzelnen Aktien kaufen zu müssen. CFDs bieten auch eine Hebelwirkung, allerdings ist es wichtig zu beachten, dass CFDs komplexe Finanzinstrumente sind und hohe Risiken bergen, wie z. B. den Verlust von Kapital. Anleger sollten die mit CFDs verbundenen Risiken verstehen, bevor sie mit dem Handel beginnen.