
Präsentation des FTSE 100
Zunächst nehmen wir uns etwas Zeit, um uns die Funktionsweise des FTSE 100 anzusehen.
Generell lässt sich festhalten, dass der Aktienindex FTSE 100, auch Footsie genannt, die bezüglich ihrer Marktkapitalisierung 100 größten Unternehmen umfasst, die an der Londoner Börse, genauer gesagt der London Stock Exchange (LSE), notieren.
Der Index wird von der erwähnten Financial Times Stock Exchange Group (FTSE) verwaltet und im 15-Sekunden-Takt aktualisiert. Die Notierung erfolgt während der Handelszeiten der London Stock Exchange, also zwischen 8 Uhr und 16.30 Uhr Londoner Zeit.
Was die Funktionsweise des Aktienindex FTSE 100 angeht, so ist sie mit einigen amerikanischen Aktienindizes wie dem S&P 500 vergleichbar. Dies bedeutet, dass der Kurs des Index auf dieselbe Weise, nämlich auf der Basis der gesamten Aktienmarktkapitalisierung der 100 enthaltenen Unternehmen, ermittelt wird. Entwickelt sich also der Kurs des Index nach oben (also «â€¯à la hausse »), so zeigt dies, dass der Gesamtwert aller Unternehmen steigt, was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass sich die Kapitalisierung jedes der enthaltenen Unternehmen erhöht. Umgekehrt bedeutet ein sinkender Kurs des Index FTSE 100 (also eine Entwicklung «â€¯à la baisse »), dass die gesamte Kapitalisierung aller enthaltenen Unternehmen sinkt, wobei nicht zwangsläufig der Wert jedes dieser Unternehmen sinkt.
Der FTSE 100 zeichnet sich durch schnelle und oft sehr volatile Kursbewegungen aus. Dies wird sofort offensichtlich, wenn Sie ein Monatschart dieses Aktienindex ansehen. Aufgrund der Volatilität ist daher bei der Spekulation auf den Kurs Vorsicht geboten! Wie Sie in der Folge noch lesen werden, muss man für die Antizipation von Aufwärtsbewegungen oder Abwärtsbewegungen des Indexkurses also vorhersehen, ob sich die Marktkapitalisierung der referenzierten Unternehmen nach oben oder nach unten entwickelt.
Wie setzt sich der Aktienindex FTSE 100 aktuell zusammen?
Für eine Kursanalyse des FTSE 100 sollte man die Faktoren kennen, die sich positiv oder negativ auf die Kapitalisierung der enthaltenen Unternehmen auswirken. Daher ist es notwendig, zu wissen, welche Unternehmen das genau sind. Auf diesen Punkt gehen wir nun näher ein.
Denken Sie jedoch daran, dass die Zusammensetzung dieses Index einem Wandel unterliegt, so wie das bei allen Indizes der Fall ist. Insofern hat sich auch die Liste der Unternehmen, deren Aktien in die Berechnung des Aktienindex FTSE 100 einfließen, seit der Erstnotiz im Jahr 1984 verändert. Grund dafür ist in erster Linie eine Veränderung der Marktkapitalisierung der Unternehmen, allerdings können auch Fusionen oder Akquisitionen ausschlaggebend sein.
Zudem muss man darauf hinweisen, dass die Unternehmen, die in der Zusammensetzung des Aktienindex FTSE 100 enthalten sind, nicht zwangsläufig englische Unternehmen sein müssen. Dies ist keine Voraussetzung, das entsprechende Unternehmen muss lediglich an der Londoner Börse notieren, um in die Berechnung dieses Index einfließen zu können. Viele der Unternehmen, die aktuell an der London Stock Exchange notieren, haben ihren Unternehmenssitz im Ausland und erwirtschaften auch den größten Teil ihres Umsatzes außerhalb Großbritanniens.
Es würde hier den Rahmen sprengen, die vollständige Liste aller 100 Wertpapiere aufzuführen, die in die Berechnung dieses Aktienindex einfließen, Sie finden diese jedoch problemlos auf einer Börsenwebsite oder der Plattform Ihres Maklers. Dennoch wollen wir Ihnen zumindest einen Überblick über die wichtigsten dieser Unternehmen geben, nämlich über die derzeit 10 größten Unternehmen.
- HSBC (Bankensektor)
- AstraZeneca (Pharmaziebranche)
- BP (Mineralöl und Energie)
- GlaxoSmithKline (Pharmaziebranche)
- BAT, British America Tobacco (Tabakbranche)
- Diaego (alkoholische Getränke)
- BHP Group, ein australisches Unternehmen (Rohstoffe)
- Compass Group (Catering und Facility-Management)
- Glencore, ein britisch-schweizerisches Unternehmen (Rohstoffe)
- Barclays (Bankensektor)
Wie bereits erwähnt, verändert sich diese Zusammensetzung im Laufe der Zeit. Informieren Sie sich also immer aktuell über die im FTSE 100 enthaltenen Werte.
Welche Faktoren beeinflussen den Kurs des Aktienindex FTSE 100?
Wie es bei allen Aktienindizes und Börsen der Welt der Fall ist, wird auch der Kurs des FTSE 100 im Wesentlichen von wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst.
Dieser Index bildet tendenziell die britische Wirtschaft und deren Lage ab, sodass man im Allgemeinen in Phasen des Wirtschaftswachstums des Landes einen Kursanstieg beobachten kann. Umgekehrt sinkt der Kurs in Zeiten der Rezession. Dies ist jedoch nur ein grobes Bild, in der Realität sind die Dinge nicht immer so einfach, denn es gibt weitere externe Faktoren, die sich auf den Kurs des Index auswirken können.
Man sollte daher in jedem Fall eine Fundamentalanalyse auf der Basis der bereits erwähnten wirtschaftlichen und politischen Indikatoren erstellen und diese mit einer kohärenten technischen Analyse abgleichen, ohne dabei den Einfluss von psychologischen Effekten der Börse zu vergessen.
Denken Sie daran, dass zwischen den wichtigen amerikanischen Aktienindizes und wichtigen Indizes anderer Länder oft eine gewisse Korrelation besteht, sodass sich ein Anstieg oder Sinken wichtiger US-Indizes auf Leitindizes wie den FTSE 100 auswirken kann.
Wie erstellt man eine technische Analyse für den Kurs des FTSE 100?
Wenn Sie den Kurs des FTSE 100 analysieren und die zukünftige Entwicklung abschätzen möchten, dann ist eine Analyse der Börsencharts ein wichtiges Element. Dies wird technische Analyse genannt.
Bei der technischen Analyse untersucht man die Kursverläufe eines Vermögenswerts in der Vergangenheit, um bestimmte Konfigurationen zu bestimmen, die sich ggf. auf die Zukunft übertragen lassen, und daraus einen Kursanstieg, einen Kursrückgang, eine Beschleunigung oder eine Trendumkehr ableiten zu können. Dafür muss man Elemente wie die Volatilität der Börse, die Trendrichtung und die Liquidität einbeziehen.
Spezialisten für die technische Analyse und Chartisten nutzen dafür technische Indikatoren. Dabei handelt es sich um ausgefeilte Berechnungen, die durch Wirtschaftsexperten durchgeführt wurden, um bestimmte Signale zu erhalten. Diese Signale ermöglichen zwar keine 100 % zuverlässige Vorhersage, sondern eher statistische Wahrscheinlichkeiten, sie werden jedoch von Investoren sehr geschätzt.
Indikatoren, die im Rahmen einer technischen Analyse häufig genutzt werden, sind beispielsweise Bollinger Bands, MACD, Fibonacci-Retracements, gleitende Durchschnitte, Pivot-Punkte sowie die Niveaus von Unterstützung und Widerstand. Bei den meisten Onlinemaklern muss man solche Berechnungen nicht selbst erstellen, sondern kann sich die entsprechenden Indikatoren direkt im Chart anzeigen lassen. Allerdings ist es zwingend notwendig, aus den angezeigten Indikatoren auch die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Verschiedene Möglichkeiten, in den FTSE 100 zu investieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in den FTSE 100 zu investieren, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
- Direkt in die Aktien des FTSE 100 investieren: Bei dieser Anlagemethode werden einzelne Aktien der Unternehmen, die den Index bilden, gekauft. Dies kann über einen Online-Broker oder eine Bank geschehen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Anleger die Unternehmen, in die er investieren möchte, selbst auswählen kann. Allerdings birgt diese Methode auch Risiken, da die Performance der einzelnen Unternehmen stark schwanken kann, was zu hohen Verlusten für den Anleger führen kann.
- Investieren in FTSE-100-Indexfonds: FTSE-100-Indexfonds sind Fonds, die in alle Unternehmen investieren, die im Index enthalten sind. Sie bieten ein diversifiziertes Engagement für den gesamten Markt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Verwaltungskosten in der Regel gering sind. Allerdings können Indexfonds auch starken Marktschwankungen unterliegen.
- Investition in CFDs auf den FTSE 100: Die Investition in CFDs (Contracts for Difference) auf den FTSE 100 ist eine weitere Möglichkeit, in den Index zu investieren. CFDs sind derivative Finanzinstrumente, mit denen man auf die Preisänderung eines zugrunde liegenden Vermögenswertes spekulieren kann, in diesem Fall des FTSE 100 Index. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass CFDs komplexe Finanzinstrumente sind und hohe Risiken bergen, wie z. B. den Verlust von Kapital.