Nachteile und Schwächen der ENI-Aktie als börsengehandelter Vermögenswert
Zunächst soll hier auf einen wichtigen Punkt in Bezug auf die finanzielle Situation des Konzerns hingewiesen werden. Seit einigen Jahren sieht sich ENI mit finanziellen Problemen konfrontiert, die von Analysten hervorgehoben und von den Märkten bestraft wurden. Dies betrifft insbesondere die Auswirkungen der jüngsten europäischen Finanzkrise, die natürlich einen direkten Einfluss auf die Aktivitäten von ENI hatte und zur Senkung der Rentabilität beigetragen hat.
Marktanalysten weisen auch auf das schlechte Management des Konzerns hin, das trotz der zahlreichen Veränderungen der letzten Jahre immer noch Schwierigkeiten hat, die Produktionskosten und die Vertriebsstrategie seiner Energieträger und der zugehörigen Dienstleistungen unter Kontrolle zu bringen. Es lässt sich in der Tat beobachten, dass die vom Management gesteckten Ziele nur selten erreicht werden, sehr zum Unmut der Investoren.
Eine weitere Schwäche des Konzerns sind die äußerst enttäuschenden Ergebnisse einiger Unternehmenssparten. Dies betrifft vor allem die Petrochemie-Sparte, deren Leistung, trotz ihrem bedeutenden Anteil an den Unternehmensaktivitäten, seit einigen Jahren hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Last dieser Rezession drückt natürlich auch die Gesamtergebnisse des Konzerns nach unten.
Obwohl ENI die volle Kontrolle über seine Energieversorgungskette und die angebotenen Dienstleistungen hat, kann sich dieser Vorteil auch als Nachteil herausstellen, da sich durch diesen Umstand die Kontakte zu den anderen großen Akteuren im weltweiten Energiesektor reduzieren. Dies führt zu einer verringerten Wahrnehmbarkeit in einigen Bereichen und erhöhten Schwierigkeiten bei der Durchdringung bestimmter Märkte im Ausland.
Schließlich sollte auch die Enttäuschung der Investoren bezüglich der Aufgabe ENIs einiger Entwicklungsprojekte nicht vergessen werden, wie dies bei dem Verzicht des Baus einer Ölanlage in England in den 60er Jahren der Fall war. Diese Art von Unannehmlichkeiten kann auch weiterhin nicht ausgeschlossen werden und direkt zu negativen Folgen an den Wertpapiermärkten führen.