Welche Möglichkeiten gibt es, um börsennotierte Aktien direkt online zu kaufen?
Zunächst sehen wir uns an, welche Arten es gibt, börsennotierte Aktien online zu kaufen oder zu verkaufen. Durch die Digitalisierung der Finanzmärkte erfolgt die Notierung von Wertpapieren heute nicht mehr auf dem Börsenparkett, sondern wird elektronisch abgewickelt. Dadurch wurde der Zugang zu diesen Märkten via Computer möglich und hat zur Entwicklung der Onlinespekulation geführt.
Inzwischen kann man börsennotierte Wertpapiere online mit Anlageprodukten von Banken kaufen. Dies ist sowohl bei Onlinebanken als auch bei klassischen Banken möglich. In der Praxis eröffnet man dafür bei einer Bank oder einem Makler ein Depotkonto oder einen Aktiensparplan bzw. schließt eine Lebensversicherung ab. Auf diese Weise ist es möglich, die Aktien zahlreicher börsennotierter Unternehmen zu kaufen und sich auf diese Weise ein Aktienportfolio aufzubauen. Das Ziel dieser Vorgehensweise besteht darin, als Aktionär Dividenden dieser Unternehmen zu beziehen. In der Folge beabsichtigt man vielleicht auch, die Aktien wieder zu verkaufen, um so das Kapital wieder zu erhalten. Derartige Anlageprodukte werden zwar von den Bankinstituten verwaltet, beinhalten jedoch immer ein Risiko für das angelegte Kapital.
Eine andere Möglichkeit, in die Börse zu investieren, sind sogenannte Derivate, die von spezialisierten Maklern angeboten werden. Am gängigsten sind dabei die bei Brokern erhältlichen CFDs (Contracts for Difference), Tracker und Optionen. Solche Produkte sind jedoch für Privatanleger, vor allem für Anfänger in diesem Bereich, weniger geeignet, da es sich dabei um rein spekulative Instrumente handelt. Es geht hierbei nämlich nicht darum, die Wertpapiere tatsächlich zu kaufen und in sein Portfolio aufzunehmen, sondern ausschließlich um die Spekulation auf den Kurs dieser Aktien, indem man eine Position auf einen steigenden oder sinkenden Kurs zeichnet.
Egal, für welche Onlinemethode sich ein Trader entscheidet, der Kauf oder Verkauf von Wertpapieren setzt immer Erfahrung und Wissen über die Börse voraus.
Das sollte man wissen, bevor man börsennotierte Aktien direkt online kauft
Zunächst ein kleiner Überblick über das Risiko, das mit einer Investition in die Börse immer verbunden ist. Aktienmärkte sind naturgemäß unberechenbare Märkte. Bislang gibt es keine absolut sichere Methode, um Gewinne zu erzielen. Im Gegenteil. Investiert man Kapital in diese Märkte – egal ob online oder nicht – besteht immer das Risiko, dieses Kapital ganz oder teilweise zu verlieren. Aus diesem Grund setzen Transaktionen mit börsennotierten Aktien grundsätzlich eine umfassende Erfahrung voraus. Darüber hinaus sollte man unbedingt über bestimmte Kenntnisse verfügen. Nachfolgend ein kurzer Überblick.
- Zunächst sollte man mit der Funktionsweise der Aktienmärkte ganz allgemein vertraut sein. Die Börse ist eine komplexe Welt, in der es viele Fachbegriffe gibt, die man kennen und beherrschen sollte.
- Darüber hinaus sollte man die Vermögenswerte, in die man investiert, also die börsennotierten Aktien, gut kennen. Umfassendes Wissen über ein Wertpapier setzt vor allem ein Wissen über das emittierende Unternehmen voraus. Je nach Branche oder Unternehmen kann eine börsennotierte Aktie mehr oder weniger volatil sein, auf bestimmte Daten mehr reagieren als auf andere, ein mehr oder weniger großes Risiko darstellen.
- Zudem ist es unentbehrlich, die Vorgehensweise genau zu kennen, wie man online Orders platziert. Investitionsplattformen im Internet sind in der Regel benutzerfreundlich gestaltet und die Handhabung ist so einfach wie möglich, dennoch muss man die Tools und Features, die sie bieten, unbedingt beherrschen, wenn man eine gute Strategie umsetzen will.
- Beim Stichwort Strategie kommen wir zu einer weiteren zwingend notwendigen Voraussetzung für den Kauf und Verkauf von börsennotierten Aktien. Die Investition in die Börse ist kein Spiel, sondern setzt eine klare und präzise Methode voraus. Aktien kauft man nicht aus einer Laune heraus oder weil man gerade eine Intuition hat. Aktien kauft man deshalb, weil man aufgrund von Datenanalysen der Überzeugung ist, dass sich ihr Kurs in eine bestimmte Richtung entwickeln wird, beziehungsweise, dass man mit ihnen Dividendenerträge erzielen kann.
- Insofern ist also auch Wissen über die Analyse eine Voraussetzung. Wie Sie in der Folge noch lesen werden, nutzen Investoren, die börsennotierte Aktien online kaufen und verkaufen, vor allem zwei Analysearten: die technische Analyse und die Fundamentalanalyse.
Wie funktioniert die technische Analyse, wenn man online börsennotierte Aktien kauft?
Wie bereits erwähnt, setzen Anleger bei der Online-Investition zum einen die technische Analyse ein. Diese Analyse wurde ebenfalls durch die Entwicklung und Ausbreitung von Internet und Kommunikationstechnologien populär und ist inzwischen viel besser nachvollziehbar.
Worin besteht diese Analyse nun genau? Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich dabei gewissermaßen eine mathematische und statistische Analyse des Kurses eines börsennotierten Vermögenswerts. Sie basiert auf der Untersuchung des Kurses in der Vergangenheit oder in einem bestimmten Zeitraum. Dazu nutzt sie sogenannte «â€¯technische Indikatoren », mit deren Hilfe man bestimmte Wahrscheinlichkeiten (z. B. für den Trend, die Volatilität oder die Marktliquidität) berechnet. Doch auch hier, sei darauf hingewiesen, dass man mit keiner Methode, sei sie noch so genau, absolut sicher vorhersagen kann, wie sich der Kurs einer börsennotierten Aktie genau entwickeln wird.
Die technische Analyse nutzt also Chartindikatoren, die von Analysten und Experten für die Untersuchung der Aktienmärkte entwickelt wurden. Bekannte und beliebte Indikatoren sind beispielsweise der MACD-Indikator, gleitende Durchschnitte, Unterstützung und Widerstand, Pivot-Punkte, Bollinger Bands und Fibonacci-Retracements.
Mehr über die einzelnen Indikatoren erfahren Sie in den jeweiligen detaillierten Artikeln. Obwohl es heute nicht mehr notwendig ist, diese Indikatoren selbst zu berechnen und in Charts einzuzeichnen, ist es unerlässlich, die Berechnungsmethode zu verstehen und die Werte interpretieren zu können. Berechnet werden die Indikatoren inzwischen automatisch durch die Software, die auch die Börsencharts für die Aktienkurse erstellt, sodass diese Daten direkt im Chart des jeweiligen Realtimekurses auf dem Bildschirm sichtbar sind. Die Interpretation dieser Indikatoren, ihr Vergleich und der Abgleich mit anderen Indikatoren (z. B. aus der Fundamentalanalyse) hilft dabei, die zukünftige Performance, also die Kursentwicklung, einer börsennotierten Aktie vorherzusehen.
Die technische Analyse ist demnach eine Methode, die bestimmte Kenntnisse sowie gewisse Fähigkeiten, unter anderem das Verständnis für mathematische Zusammenhänge, voraussetzt.
Wie funktioniert die Fundamentalanalyse, wenn man online börsennotierte Aktien kauft?
Nachdem Sie nun mehr über die technische Analyse von börsennotierten Aktien wissen, sehen wir uns eine weitere gängige Analysemethode an, die Online-Investoren gerne heranziehen: die Fundamentalanalyse.
Diese zweite Art der Analyse unterscheidet sich sehr von der ersten, denn hier handelt es sich nicht um mathematische Berechnungen. Hierbei wird weder der Aktienkurs noch die Kursentwicklung ausgewertet. Die Fundamentalanalyse basiert ausschließlich auf der Auswertung der Faktoren, die möglicherweise einen Einfluss auf den Kurs einer börsennotierten Aktie haben. In vielen Fällen betrifft dies das Wachstum und die Entwicklung des emittierenden Unternehmens.
In diesem Fall können unzählige Punkte einbezogen werden, von denen einige eine enge Verbindung mit dem Unternehmen oder der Branche haben. Andere dagegen sind eher allgemeiner Natur. Zu den fundamentalen Daten, die man für alle Aktien heranziehen kann, gehören beispielsweise Finanzergebnisse wie Jahresbilanzen sowie Zwischen- und Quartalsergebnisse. Meistens veröffentlichen Unternehmen in Zusammenhang mit den Ergebnissen ergänzende Berichte, die Aufschluss über die strategischen Zielsetzungen in den kommenden Monaten und Jahren geben.
Für alle börsennotierten Unternehmen kann man eine Branchen- und Konkurrenzanalyse erstellen und alle Faktoren einbeziehen, die sich auf die Aktivitäten auswirken.
Andere Punkte sind dagegen unternehmensspezifisch, insofern sollte man das Unternehmen, in dessen Aktien man investiert, genau kennen. Analysten verfolgen in der Regel die aktuellen Nachrichten über die betreffenden Konzerne, um wichtige Ereignisse zu erkennen, die Investoren dazu bewegen, deren Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen. Solche Ereignisse können die Abspaltung von Geschäftsbereichen oder, ganz im Gegenteil, die Fusion bzw. die Gründung eines Joint Ventures mit einem anderen Unternehmen sein. Selbstverständlich fallen auch Akquisitionen darunter. Weitere Beispiele sind Rechtsstreitigkeiten, Skandale, Wechsel in der Geschäftsführung oder der Abschluss wichtiger Partnerschaften durch das Unternehmen. Sogar externe Ereignisse, auf die das Unternehmen selbst gar keinen Einfluss hat, können seine Performance negativ oder auch positiv beeinflussen.
In all diesen Fällen genügt es nicht, im Rahmen einer Fundamentalanalyse solche Faktoren zu identifizieren und zu analysieren, sondern man muss diese richtig interpretieren können und dabei andere Indikatoren wie die Situation und Bedingungen des Marktes sowie weitere technische Daten einbeziehen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Einschätzung von Analysten.
Denken Sie daran, dass diese Analyse immer mit der technischen Analyse abgeglichen werden muss, um die erhaltenen Signale zu bestätigen oder zumindest abzuschätzen, ob beide Analysen in dieselbe Richtung tendieren oder nicht.
Wo und wie erhält man online börsennotierte Aktien?
Es genügt nicht, dass ein Anleger sich das notwendige Wissen angeeignet hat, um online börsennotierte Aktien zu kaufen, sondern er sollte auch wissen, in welche Vermögenswerte er genau investieren will. Welche börsennotierten Aktien kann man überhaupt online kaufen?
Generell ist festzuhalten, dass die Auswahl der börsennotierten Aktien, in die man online investieren kann, vom Finanzprodukt abhängt, mit dem man die Investition tätigt. Bei Bankanlageprodukte sieht es so aus, dass manche Aktiensparpläne oder Depotkonten nur Wertpapiere aus bestimmten Märkten einbeziehen. Einschränkungen können sich dabei durch geografische Kriterien oder durch den Typ des kotierten Unternehmens ergeben. Manche Produkte sind auf europäische Börsen beschränkt, andere beziehen auch außereuropäische Börsen ein und wieder andere erlauben zum Beispiel eine Investition in die Aktien von KMUs oder Start-ups.
Was Derivate bei Onlinebrokern angeht, so konzentrieren sich diese im Allgemeinen auf die Aktien von Unternehmen, die in wichtigen Aktienindizes wie DAX 30, CAC 40, Dow Jones oder NASDAQ enthalten sind. Die Auswahl der Vermögenswerte, auf die man eine Kauf- oder Verkaufsposition zeichnen kann, ist also groß, sodass jeder Anleger Aktien finden sollte, die ihn interessieren.
Wie bereits erwähnt setzt die Entscheidung für bestimmte Aktien jedoch zwingend ein umfassendes Wissen über diese Vermögenswerte und die Faktoren, die deren Kurse möglicherweise beeinflussen, voraus. Aus diesem Grund sind für jede Investition detaillierte Kenntnisse über die Börse und eine entsprechende Erfahrung notwendig.
Glücklicherweise kann man auf einigen Websites sein Wissen erweitern. Auf unserer Website finden Sie beispielsweise unter anderem grundlegende Informationen über große börsennotierte Unternehmen, die in wichtigen internationalen Aktienindizes enthalten sind. Diese Informationen sollten Sie kennen, bevor Sie sich entscheiden, ob Sie ein bestimmtes Wertpapier genauer analysieren und verfolgen.
Letztlich lässt sich also festhalten, dass man heute Aktien durchaus online kaufen kann, dass dies jedoch Insidern vorbehalten ist und das entsprechende Know-how, eine präzise Strategie sowie Beharrlichkeit voraussetzt.